Todtnauer Narrenzunft 1860 e.V.




Termine

09.04.2024

19.30 Uhr - TNZ- Frühjahrsitzung im Gasth. Willi`s Pfannestüble

14.05.2024

TNZ +Förderverein- Generalversammlung

22.06.2024 - 23.06.2024

Aftersteg- Straßenfest

05.07.2024 - 07.07.2024

Städtlefest 2024



Schiebeschla

„Schiibii – Schiiboo!“ - Schiibeschla am Funkensonntag


Geschichte und Gegenwart des Scheibenschlagens Am Sonntag nach der Fasnet, auch „Aldi Fasnet“ oder „Funkesunndig“ genannt, steigt mit dem Scheibenschlagen der endgültig letzte Akt der Fasnet.
Während erste urkundliche Erwähnungen zum Scheibenschlagen bereits rund 900 Jahre zurückliegen, wird dieser Brauch vor allem im schwäbischalemannischen Sprachraum (Süddeutschland, Schweiz, Vorarlberg) bis heute gepflegt, in allerdings etwas unterschiedlichen Variationen.
In Österreich und auch in Südtirol werden am 1. Fastensonntag große Feuer, so genannte „Funken“, entzündet
und es geht eine „Hex“ - ähnlich der bei uns geläufigen Fasnetverbrennung - in Flammen auf. Bei uns
wird mit dem Scheibenschlagen das Feuer als Zeichen für die Wärme des nahenden Frühlings und somit des zu
Ende gehenden Winters verbunden. Früher wurden in Todtnau gleich mehrere Scheibenfeuer an günstigen Stellen über der Stadt entzündet und die Jugend des jeweiligen Stadtgebietes traf sich zur Ermittlung des besten „Schiibeschlägers“.
Nach einer Pause in den 1950er- Jahren erlebte das Scheibenschlagen mit der Gründung der Todtnauer Zinken (*1959) eine erfreuliche Wiederbelebung, die bis heute Bestand hat. Insbesondere die aus dem Zinken
CBC (Chlai-Basler-Narre-Clique) entstandenen Zundelmacher (*1960) nahmen sich bald nach ihrer Gründung
des Scheibenfeuers an und zeichnen bis heute für diese Veranstaltung verantwortlich. Bereits im Herbst, meist rechtzeitig vor Einbruch des Winters, wird der Holzstapel am Hasenmattweg aufgeschichtet. Das war früher ein nicht immer einfaches Unterfangen, erinnern sich Werner Asal und Dieter Heger, zwei Altzundelmacher, die sich jahrzehntelang dieses Brauches verschrieben haben.
Noch heute werden die viereckigen Holzscheiben in der Zimmerei Asal gesägt und gebohrt. An den Tagen vor dem Scheibenschlagen kann man dann die arrivierten Scheibenschläger beim Suchen der Stecken beobachten, das wichtigste Utensil für ein erfolgreiches Schlagen. Haselnussstecken eignen sich am
besten, so Hubert Eckert, einer der jahrelang zu den festen Größen der Todtnauer Scheibenschläger zählte.

Seit einigen Jahren treffen sich die Scheibenschläger am Narrenbrunnen zum gemeinsamen Abmarsch ans
Hasenhorn. Dort beginnt dann meist an zwei Scheibenböcken das Schlagen.
„Di Junge solle d’Schiibe selber uff de Schtecke mache, itt de Vadder“, sagt Hubert Eckert, denn nur mit der Kraft, die der Schläger in das Aufstecken der Scheibe investiert, kann er dann beim Abschlag auf dem Scheibenbock diese auch wieder vom „Schtecken“ trennen.
Einige überlieferte Schiibesprüch werden zum Besten gegeben und die Zundelmacher tragen mit dem Verkauf
von warmen und kalten Getränken zum gemütlichen Verlauf des Abends bei.
Die Kunst eines guten Schlages besteht darin, nach mehrmaligem Schwungholen die Scheibe so auf
dem Schiibebock aufzusetzen, dass sie mit einem Surrgeräusch in möglichst weitem Bogen den Häusern in
der Lindenstraße entgegenfliegt, natürlich beeinflussen auch die herrschenden Windverhältnisse die Flugbahn der Scheibe nicht unwesentlich.
Eine Jury aus Zundelmachern und anderen Personen beobachten das Treiben an den Scheibenstühlen, um
die besten Schläger für das abschließende „Stechen“ auszuwählen.
Die Elite des Abends ermittelt dann mit drei Scheiben den Schiibenkönig und seit 1996 auch eine Schiibekönigin Neben der erzielten Weite entscheidet auch der jeder Scheibe mit auf den Weg gegebene Spruch über Sieg und Platz in der Wertung nach einem vorgegebenen Punktesystem.
Wenn dann das Feuer langsam nur noch aus einem riesigen Gluthaufen besteht, die Sieger ermittelt sind,
begibt sich die Schiebeschlägerschar wieder talwärts in den Gasthof „Bären“ zur Siegerehrung.

 


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