Todtnauer Narrenzunft 1860 e.V.




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Zinken Rucksackberger- Todtnauberg

„Mir hän eifachi Wage un immer e mords Gaudi druf gha“, sagt Wagenbauer Jürgen Mühl. Von 1990 bis 2007 war er Zinkenvogt. Jeder Wagenbauer hat Baumaterialien wie Latten, Balken oder Schrauben mitgebracht. Das war schon zur Gründungszeit des Zinkens so, erinnert sich Werner Mühl, Vater von Jürgen Mühl und Zinkenmitbegründer.
Im Engelschopf bauten die Gründungsmitglieder in den 1970er- Jahren zunächst unter Zinkenvogt Dr.
Arnulf M. Wynen Wagen. Der erste Zinkenvogt zeichnete auch für die Entwürfe und die Malarbeiten verantwortlich. Die Materialien für die Wagen: Holz und Pappendeckel. In der 18-jährigen Amtszeit von Jürgen Mühl hat der Zinken etwa ein Dutzend Wagen gebaut. Zwei Wagen entstanden im Mühl-Schopf, denn dorthin zog der frühere Engel-Schopf nach dessen Abbau um. Engelwirt Alfred Boch Senior schätzte die Wagenbauer: einmal ließ er eine Bedienung mitsamt Tablett und zwölf Krügen Bier in die Webergasse zu den Wagenbauern stiefeln. Seit 1992 („Todtnauberg am See“) ist der
Schopf von Gründungsmitglied Anton Brender im Webergässle Wagenbauwerkstatt.
Warmarbeiten heißt es beim Zinken. Ab und zu hilft ein Schnäpsle, schmunzelt Werner Mühl. Beim Wagen mit dem Kurhaus (2000) ist sogar die Farbe am Pinsel gefroren. Zwischen Heu und Gebläse richten sich die Wagenbauer auf engstem Raum ein. Heuballen müssen aus dem Schopf gerollt werden, um Platz für den Wagenbau zu schaffen und Millimeterarbeit bedeutet es, am Rosemändig
aus dem Schopf zu fahren. Oft musste am Rosemändig auch schon zur Schneeschaufel gegriffen werden, um den Wagen zu befreien.
 Die Zahl der Wagenbauer hat sich im Vergleich zu früher nicht geändert. Bis zu maximal sechs Frauen und Männer sind tätig. An den Umzügen wird der Zinken immer von einer ansehnlichen
Fußgruppe begleitet. Gut ins Gesamtbild passt die Todtnauberger Trachtenkapelle, die sich in ihrer Kostümierung dem Zinken anpasst. Werner Mühl hat in der Anfangszeit des Zinkens der Wagen mit der Wasserfall- Forelle am besten gefallen. Jürgen Mühls Lieblingswagen ist der mit dem überdimensionalen Golfball (1995), der einen Golfer „verschluckte“. Beim Bau sind 200 Mark in der Luft verpufft, denn so viel hat einer der Spezialluftballons gekostet, der beim Basteln zerplatzte. Unschlagbar war der Zinken bei der Platzierung: Generell habe der Zinken den letzten Platz gemacht,
sagt Jürgen Mühl. Auch als er 1989 mit viel Aufwand die Kirche von Aftersteg nachbaute im Zuge der dort anstehenden Dorfsanierung. Als der Zinken 1990 den Banküberfall in Todtnauberg auf dem Wagen thematisierte, gab es eine Sonderprämie für alle Wagenbauer, Grund: ein schwerer Sturm. Dem Zinken sind bereits am Schindelbächle die Pappendeckel des Wagens davon geweht. 2005 bastelten die Rucksackberger eine riesige Rote Laterne in Anspielung auf ihre Dauer- Platzierung. Dafür gab es? Klar die rote Laterne!

Ämter-Bürde für Rucksackberger
Beim Sternen-Stammtisch am 9. Dezember 2000 wurde beschlossen, den
Todtnauberger Zinken in Rucksackberger- Zinken umzutaufen. Rucksackberger nennen sich die Todtnauberger,
da sie in früheren Zeiten mit dem geschulterten Rucksack zu Fuß Besorgungen im Städtli erledigten. Das
Wahlvolk - bestehend aus Martin Brender und Bernhard Wunderle – war sich einig, einstimmig wählten die
beiden den bisherigen Todtnauberger Zinkenvogt zum neuen Rucksackberger- Zinkenvogt und auch gleich zum,
zweiten und dritten Vorsitzenden, Kassierer und Schriftführer (inklusive Stellvertreter), zudem bekam Jürgen
Mühl mehrere Beisitzerposten.


 

Gründungsjahr - 1974
Gründungsmitglieder :Anton Brender, Werner Mühl,Gerhard Klingele, Otmar Kiefer,Dr. Arnulf Wynen.

Zinkenvögte:
Dr. Arnulf Wynen (1975-1990)
Jürgen Mühl (1990-2007)
Sylvia Schneider (2007-2017)
Brender Florian (seit 2017)


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