Wenn d’Fasnet erwacht – Traditioneller Auftakt mit Motto-Enthüllung
Wann: Jedes Jahr am Freitag nach dem 11.11. (außer der 11.11. fällt selbst auf einen Freitag)
Wo: In der kleinen Turnhalle in Todtnau oder je nach ausrichtender Zunft in einem Ortsteil.
Beginn: 20:00 Uhr
Die Fasnetseröffnung markiert den offiziellen Beginn der närrischen Zeit in Todtnau. Seit 1994 wird die Veranstaltung abwechselnd von verschiedenen Zünften der Todtnauer Narrenzunft organisiert – meist von einer Zunft, die ein Jubiläum feiert.
Neben der mit Spannung erwarteten Motto-Enthüllung sorgt ein abwechslungsreiches Programm mit Musik, Tanz und Sketchen für närrische Stimmung. Musikalisch begleitet wird der Abend unter anderem vom Fanfarenzug der Zundelmacher sowie meist ein bis zwei Guggemusiken.
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Die Fasnetseröffnung am 11.11. um 11:11 Uhr ist seit jeher ein fester Bestandteil der Todtnauer Fasnet. Was früher im kleinen Kreis und ohne großes Aufsehen stattfand, hat sich heute zu einer offiziellen, bunten und doch traditionsbewussten Veranstaltung entwickelt.
Von der Wirtschaft ins Rampenlicht
Bereits zu Zeiten der Großen Karnevalsgesellschaft (1903–1955) trafen sich die Zunfträte am 11.11. – egal welcher Wochentag – ganz ohne Publikum in einer Todtnauer Wirtschaft. Mit der Gründung der Todtnauer Narrenzunft im Jahr 1955 wurde dieser Brauch weitergeführt: Im Gasthaus Feldberg, dem Vereinslokal der Todtnauer Zundelmacher, versammelten sich die Zunfträte und Vertreter der Zünfte.
Legendär war der „Zundlervater“ Rudolf Leberer, der nicht nur regelmäßig originelle Mottovorschläge einbrachte, sondern auch den Prolog zur Fasnet hielt. Ab 1970 spielte der Fanfarenzug der Zundler zur Eröffnung auf – ein musikalischer Höhepunkt, aber ohne großes Brimborium. Oder wie Altzunftrat Manfred Schäfer es ausdrückt:
„Frieher isch kei Gschiis gmacht worde.“
Motto-Auswahl mit Herz und Humor
Die Mottos für die kommende Fasnet wurden traditionell im Oktober bei der Generalversammlung gesammelt. Am 11.11. zog sich der Zunftrat dann ins Hinterzimmer des Gasthauses zurück, um in geheimer Runde das Motto auszuwählen – manchmal begleitet von lebhaften Diskussionen:
„Lieber gib i gar nit ab als so en Schiißdreck“, meinte einst ein Zunftrat über einen Vorschlag – was prompt zum Streit führte. Doch Zunftmeister Hans Herdrich schlichtete charmant:
„Jetzt ha i ei Mol gege mini Prinzipie verstoße und dir im Vorus gsait, dass des Motto vom Edgar isch, un du weisch nit Bessers und duesch ihn ärgere!“
Wenn es mal keine zündenden Ideen gab, wurde kurzerhand eine „Top 3“ präsentiert – mit dem Versprechen, das endgültige Motto später bekannt zu geben.
Mer mueß sich nur z‘ helfewisse!
Vom Gasthaus in die Turnhalle
Mit der Integration der Ortsteilzünfte aus dem Todtnauer Ferienland (1976/77) wuchs auch der Platzbedarf – die Veranstaltung zog in die kleine Turnhalle um. Fiel der 11.11. auf einen Werktag, wurde die Feier auf das Wochenende (Freitag oder Samstag) verlegt. Die Organisation übernahm nun der Zunftrat.
Seit 1994, anlässlich ihres 40-jährigen Bestehens, richten die Schatzgräber die Fasnetseröffnung aus – und seither wird sie jedes Jahr abwechselnd von verschiedenen Zünften organisiert. Meist übernimmt diese Aufgabe eine Jubiläumszunft, immer im Namen der Todtnauer Narrenzunft.
Heutige Gestaltung
Die Fasnetseröffnung ist heute ein stimmungsvoller Mix aus Tradition und Kreativität – mit feierlicher Motto-Enthüllung, oft inszeniert mit immer neuen Ideen und Techniken. Auch das Häs neuer Zünfte wird traditionell an diesem Abend erstmals vorgestellt.
mit Peitschenknall in die fünfte Jahreszeit
Wann: Jedes Jahr am Dreikönigstag
Wo: Rund um das Rathaus und weiter zu den Wagenbauzinken – Endversammlung auf dem Marktplatz Todtnau
Beginn: Start meist gegen 11:11 Uhr, Abschluss um ca. 13:30 Uhr oder später, je nach Route
Die Blätzle Narren läuten symbolträchtig die neue Fasnetsaison ein: Mit ihren eindrucksvollen Karbatschen – langen Seilpeitschen von bis zu 4,50 m – werfen sie einen lauten, symbolischen Startschuss in die fünfte Jahreszeit. Der Narrenpolizei-Kommissar „Noldi“ Seger begleitet das Spektakel mit seiner Glocke und führt die Gruppe von der Rathausvorseite über die Zinken bis hin zum Marktplatz.
Mehr zur Tradition & Hintergründen
Die Aktion der Blätzle Narren ist inzwischen eine etablierte Tradition: Seit 2020 markiert das sogenannte Fasnet anschlagen die offizielle Eröffnung der Kampagne – ein Brauch voller Energie und Gemeinschaft.
Die Karbatsche, aus geflochtenem Hanfseil gefertigt und bis zu 4,50 m lang, erzeugt beim Knall die charakteristische Schallmauer, die diese Aktion so beeindruckend macht.
Närrischer Abend mit Kappe, Musik und Programm
Wann: In der Regel am Freitag, eine Woche vor dem Besenbinderball
Wo: In wechselnden Lokalen oder Sälen, ausgerichtet von einem der Zinken
Beginn: Abends – genaue Uhrzeit wird im Jahresprogramm bekanntgegeben
Der Kappenabend gehört zu den beliebtesten Veranstaltungen der Todtnauer Fasnet. Seit 2001 veranstalten die Zinken einen gemeinsamen Abend im Wechsel, jeder Zinken bringt dabei einen eigenen Programmpunkt ein – von Sketchen über Tanz bis hin zu Musikbeiträgen.
Für Stimmung sorgt Livemusik – oft in Form kleiner Kapellen, DJ oder Alleinunterhalter – sowie die typische närrische Bar. Natürlich dürfen auch heute die namensgebenden Kappen nicht fehlen: ob aus Papier, Stoff oder kreativ selbst gebastelt – sie gehören dazu…
Mehr zur Geschichte des Kappenabends anzeigen
Der erste Kappenabend fand bereits 1921 im Gasthaus Hirschen statt – mit einer Einladung für „alle Narren mit und ohne Hosen“. Als 1922 das öffentliche Fastnachtstreiben verboten wurde, machten die Todtnauer Narren kurzerhand „geschlossene Veranstaltungen“ daraus – Zutritt nur mit Mitgliedskarte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte die Tradition wieder auf: 1949 im Hirschen, später in der Turnhalle, im Ochsen, Feldberg oder Schwarzwälder Hof. In den 1960er Jahren organisierten verschiedene Todtnauer Wirte eigene Kappenabende – oft drei bis vier an verschiedenen Abenden. Wer Eintritt zahlte, bekam eine Papierkappe, die für ein einheitlich närrisches Bild sorgte.
Die Musik kam meist vom Wirt selbst – so spielte Franz Bosch im Schwarzwälder Hof und Oswald Beckert in der Sonne auf. In den Zinkenlokalen wurde später auch eine Bar eingerichtet und jede Zunft brachte ihre eigene Kappe mit.
Mit der Zeit wurde die Terminfindung wegen der Kürze der Fasnetszeit immer schwieriger. Daher beschlossen die Zinken im Jahr 2001:
Ein gemeinsamer Kappenabend – im Wechsel und mit Programm aus allen Zinken.
So lebt die Tradition weiter – modern, kooperativ und mit viel närrischer Freude.
Die große Saalveranstaltung mit Show, Musik und närrischer Stimmung
Wann: Samstagabend vor der Hauptfasnet
Wo: Silberberghalle Todtnau
Beginn: 19:00 Uhr (Einlass ca. 18:00 Uhr – rechtzeitig kommen lohnt sich!)
Der Besenbinderball ist seit 1960 die zentrale Saalveranstaltung der Todtnauer Fasnet – ein Höhepunkt voller Show, Musik und Überraschungen! Ob Tanzgruppen, Sketche, Büttenreden oder mitreißende Auftritte – das Programm ist jedes Jahr abwechslungsreich und närrisch durchdacht.
Die Silberberghalle wird für diesen Abend festlich dekoriert, auf der Bühne geben sich die Akteure die Klinke in die Hand, und im Saal herrscht Fasnetsfreude pur. Moderiert wurde der Ball über 25 Jahre lang von Hans Herdrich, von 2008 bis 2022 führt Roland Walleser mit viel Charme durch den Abend. Seit 2023 führen nun Tobias Moser und Tobias Gutmann mit frischer Energie und viel Humor durchs Programm.
Geschichte & Anekdoten rund um den Besenbinderball
Der Besenbinderball wurde 1960 vom Besenbinder-Gründungsmitglied Adolf Wunderle ins Leben gerufen – als Nachfolger des Großen Preismaskenballs. Die ersten Jahre fand der Ball im Hotel Ochsen statt – inklusive Backstage-„Zone“ in Zimmer 10, wo sich die Aktiven umzogen und dann bei saukalt‘m Wetter über den Hof zur Bühne rannten.
„In Zimmer 10 gibt es was zu sehn!“ – so hieß es damals mit einem Augenzwinkern.
Ab 1977 zog der Ball in die kleine Turnhalle, bis 1981 die neue Silberberghalle bezogen wurde. Schon beim ersten Ball musste diese wegen Überfüllung geschlossen werden – auch für Landrat Otto Leible, der draußen abgewiesen wurde, weil Zunftrat Hans Wetzel meinte:
„Au du blibsch dusse!“
In den 1980er-Jahren gab es den Besenbinderball sogar an zwei Abenden: Freitag für die „feine Gesellschaft“, Samstag für alle anderen – wobei es am Samstag immer besonders lustig zuging. Eine Zeit lang wurde er auch am Fasnetssunndig im Kurhaus Todtnauberg wiederholt.
1985 wurde festgelegt, dass künftig nur noch ein Ball pro Jahr stattfindet – und bis heute ist dieser Abend fester Bestandteil der Todtnauer Fasnet.
Männerfreie Zone voller Witz, Musik und starker Auftritte
Wann: Montagabend nach dem Besenbinderball
Wo: Katholischer Pfarrsaal Todtnau
Beginn: 20:00 Uhr (Einlass ab ca. 19:30 Uhr)
Seit 1970 gehört die Frauefasnet fest zur Todtnauer Fasnet. Sie ist eine Veranstaltung von Frauen – für Frauen. Einzige männliche Gäste sind traditionell nur der Pfarrer und der Musiker.
Im bunt geschmückten Pfarrsaal sorgen die Clowns vom Pfarrheim mit kreativen Sketchen, Tänzen und Musik für ein mitreißendes Programm. In fliegendem Kostümwechsel bringen sie seit Jahrzehnten den Saal zum Lachen und Staunen.
Auch das leibliche Wohl kommt nicht zu kurz: In liebevoller Handarbeit werden Wurstsalat und Russische Eier zubereitet – eine echte Institution! In den Pausen wird getanzt, gesungen und Polonaisen drehen ihre Runden.
Geschichte & Herzblut hinter der Frauefasnet
Die Idee kam einst von Antonia Mink, Haushälterin von Pfarrer Ruby, die das Konzept aus Villingen mitbrachte. Seither ist der Pfarrsaal am Montagabend nach dem Besenbinderball fest in Frauenhand.
Die Organisation übernahm lange Zeit Elisabeth „Elli“ Behringer, die beim Blick von der Bühne auf den bunt verkleideten Saal am liebsten „hiile“ wollte – vor Freude. Viele Frauen schneidern sich ihr Kostüm extra für diesen Abend.
Die erste Moderatorin war Lydia Buck, die bis zu ihrem Tod 1996 durch das Programm führte. Seitdem prägen zahlreiche Frauen aus dem Oberen Wiesental, Bernau, Gottenheim und Umgebung das bunte Geschehen – ob auf der Bühne oder in der Küche.
Mit dabei sind u. a.:
- Die Clowns vom Pfarrheim – Herz und Seele der Veranstaltung
- Gisela Frankenberger und Edelgard Corona – Küchenchefinnen der Extraklasse
- Paula Gerspacher, deren Solo-Auftritt jedes Jahr erwartet wird
- Früher: Hannele Steinebrunner – gemeinsam mit Paula die „Zugnummer“ der Frauefasnet
- Und viele mehr, die zum Teil seit Jahrzehnten dabei sind
Auch Pfarrer Franz Hillig sorgte mit Einzelvorträgen für Lacher. Und wenn im Spätsommer bei Mehlsuppe mit Wirgeli-Biire die ersten Ideen fürs nächste Jahr entstehen, ist klar: Die Frauefasnet lebt – und wie!
De 1. Dag! Hemdglunki, Bloodere und Karbatschenknall
Wann: Schmutziger Donnerstag (Faiße Donschdig)
Wo: Umzugsstart bei Willis Pfannenstüble, Hemdglunkiball im Pfarrsaal
Beginn: Umzugsbeginn 19:00 Uhr, anschließend Hemdblunkiball bis in die Nacht
Der Faisse Donschdig gilt als der erste „richtige“ Fasnetstag in Todtnau. Der Tag steht ganz im Zeichen des Hemdglunki, der im Nachthemd oder Schlafanzug mit einer Saubloodere (getrocknete Schweinsblase) bewaffnet durchs Städtli zieht.
Am Nachmittag trifft man sich traditionell beim Schlachtplatte-Essen in der Lawine in Fahl – bei Handorgelmusik und guter Stimmung.
Am Abend versammeln sich alle Glunkis bei Willi’s Pfannenstüble – dort ist auch die letzte Möglichkeit, sich noch mit einer Saubloodere auszustatten.
Mit lautem Knall und unter dem Takt der Stadtmusik startet der Hemdglunkiumzug durch die Straßen Todtnaus – ein lautstarker Auftakt!

Im Anschluss zieht es die Glunkis nicht mehr von Wirtschaft zu Wirtschaft, sondern zum neuen Hemdglunkiball im Pfarrsaal, der seit 2025 als zentrale Abendveranstaltung den närrischen Ausklang bietet – mit Musik, Tanz, Barbetrieb und bester Stimmung bis in die frühen Morgenstunden.
Mehr zur Tradition anzeigen
Früher zogen Kinderglunkis durch die Geschäfte. Das hat sich über die Jahre verändert – geblieben ist aber der unverwechselbare Geist dieses Tages.
Der Hemdglunki bleibt das Symbol des Tages:
- Weiß gekleidet
- Mit Saubloodere ausgestattet
- Und voll närrischem Tatendrang
Die Umzugsroute führt wie durch die Freiburgerstraße, und zurück zum Marktplatz. Dank der Karbatschen ist der Auftakt nicht weniger laut – aber umso stilvoller.
Mit dem Hemdglunkiball im Pfarrsaal wurde 2025 eine neue Tradition geschaffen: ein zentraler Ort für Begegnung, Musik und ausgelassene Stimmung – und eine ideale Ergänzung zur wandelnden Gastronomielandschaft in Todtnau.
Wenn das Hohe Narrengericht tagt
Wann: Fasnetfriddig (Freitag der Fasnetswoche)
Wo: Marktplatz Todtnau
Beginn: 14:30 Uhr
Seit dem Jahr 2000 tagt am Fasnetfriddig das berüchtigte Hohe amtliche Narrengericht in Todtnau. Um 14:30 Uhr beginnt auf dem Marktplatz ein einmaliges Spektakel voller Spott, Witz und urigem Zeremoniell – ganz in der Tradition der Narrenjustiz.
Wer vom Narrenoberpolizisten Noldi Seger wegen besonders närrischer Vergehen „verhaftet“ wurde, muss sich an diesem Nachmittag der Gerechtigkeit stellen. Die Angeklagten werden angekettet und unter Trommelschlag vom Oberdorf zum Gerichtsplatz geführt – unter dem Spott der Zuschauer, die mit Buhrufen nicht sparen.

Dann beginnt die Verhandlung unter der Leitung der Hohen Narrenrichter (v.l. Ehrenoberzunftmeister Jürgen Wehrle, Roland Walleser und Dominik Günther), unterstützt von Verteidiger Matteo Abbate, der sich redlich bemüht – aber fast nie Erfolg hat.

Die Urteile sind skurril, witzig und nicht ohne Folgen:
Die Verurteilten müssen am Verurteiltenball am Fasnetszischdig ein Urteil in Form eines Programmpunktes umsetzen. Wer sich nicht genügend Mühe gibt, dem droht eine Ersatzstrafe zugunsten des leiblichen Wohls der Richter.
Schnitzelbank mit Witz und Gesang
Wann: Fasnetfriddig (Freitagabend)
Wo: In den Gaststätten: Willis Pfannenstüble, Feldberg, Eisdiele
Beginn: Abend – nach dem Narrengericht
Was wäre der Fasnetfriddig ohne die Rätschgosche?
Seit 1999 ziehen diese einzigartigen Schnitzelbanksänger und Schauspieler durch die Todtnauer Lokale und bringen mit umgetexteten Liedern, spitzen Pointen und szenischer Darstellung das Publikum zum Lachen – und manchmal auch zum Erröten.
Die Truppe geht auf eine Idee der Schatzgräber zurück und wurde von Astrid und Bernhard Laile ins Leben gerufen. Bernhard Laile prägte als „Goschi“ viele Jahre die Bühne mit Humor und scharfem Blick – sein Andenken lebt in jeder Pointe weiter.
Mit dabei:
Rätsch (Christoph Buck)
Goschi (Clemens Janus)
Und die Schauspielertruppe rund um Ehrenoberzunftmeister Jürgen Wehrle

Der Tag gehört dem Narresome!
Wann: Fasnetsamschdig
Wo: Start am Narrenbrunnen → kleine Turnhalle
Beginn: 14:00 Uhr
Der Fasnetsamschdig beginnt in Todtnau bunt und lebendig – mit dem traditionellen Kinderumzug durch die Stadt!
Ab 14 Uhr ziehen kleine Narren, begleitet von stolzen Eltern und bunt gestalteten Wägelchen, vom Narrenbrunnen zur kleinen Turnhalle.

Dort steigt im Anschluss der fröhliche Kinderball, den seit den 1980er Jahren die Handballer des Turnvereins bewirten – mit Snacks, Getränken und vielen lachenden Gesichtern.
Für die Kinder ist dieser Nachmittag ein echtes Highlight – für viele der erste große Bühnenmoment in der Fasnet.
Erinnerungen & Historisches anzeigen
Der allererste Kinderball fand im Hotel Ochsen statt – mit Handorgelmusik von Herrn Storz, bunten Polonaisen, einem echten „Elefanten“ (zum Draufsitzen!) und Berlinern aus dem Bauchladen. Für jedes Kind gab es Kakao – und eine Orange vom „Obernarr Rossi“ war damals der wertvollste Preis überhaupt.
Beim Umzug marschierten die Kinder stolz durch die Straßen – unter der Begleitung der Stadtmusik und des Kindernarren Josef Helmle.
Diese frühen Erlebnisse haben viele ehemalige Kinder geprägt – das närrische Blut fließt bis heute!
De 4. Dag! Orden, O-Töne und eine gute Suppe
Wann: Fasnetsunndig
Wo: Pfarrsaal Todtnau
Beginn: 11:00 Uhr, im Anschluss an den Gottesdienst
Im Anschluss an den Gottesdienst lädt die Todtnauer Narrenzunft zur Ratssuppe – ein traditioneller Brunch für Mitwirkende, Unterstützer und geladene Gäste.
Ursprünglich 1970 ins Leben gerufen – damals noch auf dem Notschrei – findet sie heute im Pfarrsaal statt.
Höhepunkt ist die Verleihung der Fasnetorden durch Ehrenoberzunftmeister Jürgen Wehrle, der mit witzigen Sprüchen, gezielten Seitenhieben und viel Charme durchs Programm führt – begleitet von der beliebten Kussdame.
Dazu gibt es Suppe, Musik und oft auch ein Programmschmankerl vom Besenbinderball, das die Stimmung ordentlich anheizt – manchmal bis in die Abendstunden.

De 5. Dag! Der große Umzug durchs Städtli
Wann: Rosenmontag
Wo: Auf dem Marktplatz und den umliegenden Straßen
Beginn: 14:11 Uhr
Am Rosenmontag ist ganz Todtnau auf den Beinen – und Tausende Gäste gleich mit!
Der Wagenumzug ist das Herzstück der Todtnauer Fasnet, wenn Hästräger, Musikgruppen, Motivwagen und fantasievolle Fußgruppen durchs Städtli ziehen.
Schon am Vormittag ist reges Treiben in der oberen Freiburgerstraße: Die Wagen nehmen Aufstellung, es wird gesägt, geschraubt, geschmückt – und getestet.

Mehr zur Umzugsstrecke, Stimmung & Party
Ab 14:11 Uhr beginnt sich der bunte Narrenzug zu bewegen – begleitet von drei kräftigen Karpartschen.
Die Route führt über Kirchstraße – Feldbergstraße – Marktplatz – Friedrichstraße – Fridolin-Wißler-Straße – Meinrad-Thoma-Straße – zurück ins Tal.
Entlang der Strecke begeistern die Wagenbauer mit handgefertigten, oft satirischen Motiven, liebevollen Details und technisch raffinierten Konstruktionen. Musikgruppen und Guggemusiken heizen die Stimmung zusätzlich an.
Die Prämierung der schönsten Beiträge erfolgt am frühen Abend auf dem Marktplatz – oft begleitet von tosendem Applaus und ausgelassener Freude.
Anschließend verwandelt sich das Zentrum in eine einzige große Fasnetsparty:
Mit Musik von DJ Timo wird gesungen, getanzt und gefeiert – auf dem Platz, in den Wirtschaften und im Spritzenhaus. Besonders in der „Münz“ herrscht Ausnahmezustand – bis tief in die Nacht.
Wenn’s Gericht die Narren tanzen lässt
Wann: Fasnachtsdienstag, ca. 18:00 Uhr
Wo: In der Eisdiele
Beginn: 20:00 Uhr
Die vom Hohen amtlichen Narrengericht Verurteilten müssen ihre Strafe einlösen –
mit teils absurden, stets unterhaltsamen Programmpunkten in der Eisdiele.
Die Narrenrichter wachen streng über die Umsetzung, während das Publikum die letzte närrische Show der Saison genießt. Auch die Rätschgoschen treten hier ein letztes Mal auf.
Der Verurteiltenball ist heute Vorprogramm zur Fasnetverbrennung, aber nicht weniger stimmungsvoll – und damit ein Highlight am letzten Fasnetstag.
Wenn d’Fasnet zu Grabe getragen wird
Wann: Fasnachtsdienstag
Wo: mzug durch’s Städtli, Verbrennung am Narrenbrunnen
Beginn: 20:00 Uhr
Nach sechs närrischen Tagen wird’s ernst: Die Zundelmacher errichten Galgen, Puppe und Strohfeuer für die Fasnetverbrennung.
Am Narrenbrunnen hält der Zunftmeister zusammen mit den Vorständen der Zünfte die Grabrede, die Puppe geht in Flammen auf – begleitet vom Gelärtsche der Narren und dem Krachen der eingearbeiteten Knaller.
So verabschiedet sich Todtnau würdevoll von der Fasnet.

Wenn d’Fasnet erwacht – „Schiibii – Schiiboo!“
Wann: Sonntag nach der Fasnet
Wo: Am Hasenhorn (Treffpunkt: Narrenbrunnen, dann gemeinsamer Aufmarsch)
Beginn: 20:00 Uhr
Gegen Abend versammeln sich die Scheibenschläger am Narrenbrunnen, um gemeinsam zum vorbereiteten Scheibenfeuerplatz am Hasenmattweg aufzubrechen. Dort beginnt das Spektakel an zwei Schiibeböck, wenn die ersten glühenden Holzscheiben mit einem Surren in die Nacht fliegen – begleitet von traditionellen Sprüchen und dem Ruf:
„Schiibii – Schiiboo!“
Die Zundelmacher sorgen mit warmen und kalten Getränken für das leibliche Wohl und werten gemeinsam mit einer Jury Weite und Spruchqualität jeder Scheibe aus.
Zur Siegerehrung geht es anschließend ins Gasthaus „Feldberg“.