Dichelbohrer

Dichelbohrer – Klempner von einst

Die Dichelbohrer erinnern an ein uraltes Handwerk des Schwarzwaldes, das eng mit der Wasserversorgung und dem Bergbau verbunden war. Bevor es Wasserleitungen aus Eisen gab, wurden Quellen über ausgehöhlte Baumstämme erschlossen. Mit langen Bohrern entstanden hölzerne Röhren, die Wasser in Höfe und Häuser leiteten. Auch im Bergbau nutzte man die Deichelbohrer, um Stollen zu entwässern oder Wasser für Schmelzwerke abzuleiten.

Das Häs – vom Handwerk inspiriert

  • Holzmaske mit bohrerähnlicher Nase und hölzerner Rinne als Mund
  • Kragen mit dünnen Holzröhren, die an alte Wasserleitungen erinnern
  • Gewand in den Farben Blau, Rot und Grau
  • Holzbohrer als Requisit, dazu brauner Lederschellengurt um den Bauch
  • Klappern und Lärm, angelehnt an das Pochen des Handwerks

Häs-Inspiration

Die Fasnachtsfigur wurde 1980 in Schlechtnau eingeführt, um das ausgestorbene Handwerk lebendig zu halten. Typische Merkmale der Arbeit – wie der Bohrer, die Holzröhren und die lärmenden Werkzeuge – sind direkt ins Häs übernommen worden. Damit ist die Figur eine närrische Erinnerung an den Beruf, der den Menschen im Schwarzwald über Jahrhunderte diente.

Wissenswertes

Seit 1980 sind die Dichelbohrer fester Bestandteil der Schlechtnauer Fasnet. Sie verbinden das alte Handwerk mit dem Narrentreiben – urig, handfest und unverwechselbar.