Bürsten- und Besenbinder

Die Bürsten- und Besenbinder – Tradition mit Borsten

Mit ihren Bürsten gehen de Bürschtebinder un sini Bese an der Fasnet gegen alles vor: gegen Kleidung, Haare – und auch schon mal gegen den Strich. Kein Umzugsbesucher ist vor ihnen sicher.

Das Häs – Borsten, Blusen und bewegliche Kiefer

Bürstenbinder:
  • Holzmaske mit Augenbrauen aus Borsten und beweglichem Unterkiefer
  • Kurzer zotteliger schwarzer Haarschopf
  • Blauer Kittel, schwarze Hosen und Strohfinken
  • Weidengeflochtene „Hutte“ auf dem Rücken
Besenbinder:
  • Gürtel mit Glöckchen und Bürstenprodukten
  • Holzmaske mit Augenbrauen aus Borsten und beweglichem Unterkiefer
  • Lange blonde Haarpracht aus Kunsthaar oder Naturmaterial
  • Rote, grüne oder blaue Bluse
  • Knöchellanger Rock in Kontrastfarbe zur Bluse, mit roten Wollstrümpfen und Strohfinken

Ursprung und Entwicklung

Die Figur geht auf den Todtnauer Leodegar Thoma zurück, der um 1770 begann, Bürsten und Besen herzustellen. Nach dem Ende des Bergbaus 1680 verlagerte sich die Arbeit vieler Familien auf das Bürstenhandwerk – zwischen 1780 und 1800 waren nahezu alle Todtnauer Familien daran beteiligt. Die Produkte wurden von Wanderhändlern bis nach Tirol, in die Schweiz und ins Elsass verkauft. Bis heute ist die Bürstenindustrie ein wichtiger Wirtschaftszweig in Todtnau.

Wissenswertes

1960 wurde die Häsgruppe gegründet. Sie besteht bis heute aus zwölf Mitgliedern – zwei Bürstenbinder und zehn Besen. Bekannt ist die Gruppe auch durch den Besenbinderball, dem großen Höhepunkt der Todtnauer Saalfasnet, der seinen Namen von dieser Zunft erhielt.